HBO: Keine Partnerschaft mit Sky?
"Tokyo Vice" geht bei HBO in die zweite Staffel
Foto: HBO
Zahlreiche Fans von hochkarätigen HBO-Serien fragen sich gespannt, wann sie denn endlich "Max" in Deutschland abonnieren können. Der Streaming-Dienst von Warner Bros. Discovery ist die weltweite Heimat von international erfolgreichen Shows wie "Game Of Thrones" oder "True Detective". Bislang verhinderte eine vertragliche Partnerschaft mit Sky den Deutschland-Start. Der Pay-TV-Sender ist gleichermaßen in anderen wichtigen europäischen Märkten wie Großbritannien und Italien vertreten. Leah Hooper Rosa verantwortet das europäische Streaming-Geschäft von Warner Bros. Discovery und machte nun nochmal deutlich, wie sich das Produkt weiterentwickeln soll.
Globales Produkt mit lokalem Content
"Tokyo Vice" geht bei HBO in die zweite Staffel
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Grundsätzlich will man in den europäischen Märkten nicht als Streamer für ausschließlich US-Inhalte wahrgenommen werden. Deshalb soll es auf die jeweiligen Märkte zugeschnitten auch lokale Inhalte im Katalog geben. Im Fokus stehen für Warner Bros. Discovery derzeit drei europäische Märkte, die aktuell mit unterschiedlichen Strategien bedient werden. Einerseits Polen, wo WBD mit einem umfassenden Free TV-Angebot vertreten ist. In Spanien fokussiert man sich aktuell auf Streaming und in weiteren vor allem osteuropäischen Ländern auf die Auswertung bzw. den Vertrieb von Kinofilmen.
"Unsere Märkte sind alle sehr unterschiedlich und die Art und Weise, wie wir mit Partnern zusammenarbeiten, stand im Mittelpunkt“, so Hooper Rosa. "Wir sind daran interessiert, Partnerschaften in Bundles auszuloten und mit anderen Content-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um unsere beiden Bibliotheken zusammenzuführen." Mit anderen Worten: Kooperationen und Partnerschaften in Europa bleiben auch in Zukunft für Warner Bros. Discovery auf der Agenda.
Pläne für "Sky-Märkte"
Hooper Rosa betonte, man sei mit Blick auf konkrete Ambitionen, "Max" in Sky-Märkten zu starten "nicht zurückhaltend", wobei sie jedoch nicht auf Auswirkungen zu bereits bestehenden Partnerschaften einging. Es wird dennoch deutlich, dass Warner Bros. Discovery entschlossen ist, "Max" zu einem globalen Streaming-Produkt weiterzuentwickeln. Und das schließt auch die europäischen Kernmärkte nach 2026 mit ein.
Auf ein solches Szenario hatte sich Sky in den vergangenen Monaten bereits eingestellt. Beispiele dafür sind die Partnerschaft mit Paramount Global, um deren Streaming-Produkt Paramount+ in einem gemeinsamen Bundle zu vermarkten. Konkrete Ambitionen selbst eigene Originals zu produzieren, wurden jedoch mittlerweile deutlich zurückgefahren. Hintergrund dürften vor allem Kostengründe sein, denn insbesondere die deutsche Comcast-Tochter kämpfte bislang mit roten Zahlen. Zuletzt kamen jedoch aus Unterföhring Signale, dass man zumindest vorerst weiterhin an dem defizitären Geschäft festhalten wolle.
Lage wird nicht einfacher
Ein Ausfall lukrativer Inhalte von HBO macht die Lage für Sky zweifelsohne nicht einfacher. Immerhin gibt es derzeit offenbar Bestrebungen, zumindest mit Blick auf die Fußball-Bundesliga wieder zur ersten Adresse für alle Live-Begegnungen zu werden. Ein baldiger Start von "Max" in Deutschland wäre aber noch aus einem weiteren Grund realistisch. Zuletzt gab es Gespräche über einen Zusammenschluss von Paramount und Warner Bros. Discovery sowie Spekulationen über eine gemeinsame Streaming-Plattform. Da Paramount+ in Deutschland bereits vertreten ist, müsste man hier nur noch die HBO-Inhalte ergänzen.