Fußball-Bundesliga: ARD-"Sportschau" vor möglichem Aus
Geht es der Sportschau-Sendezeit an den Kragen?
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Wie berichtet könnte künftig wieder ein einziger Pay-TV-Sender die Fußball-Bundesliga-Übertragungsrechte erwerben. Das Bundeskartellamt verzichtet auf die zuletzt obligatorische No-Single-Buyer-Rule. Sky könnte damit seinem Anspruch, "alle Spiele, alle Tore" zu zeigen, wieder gerecht werden - vorausgesetzt der Veranstalter erhält den Zuschlag für alle relevanten Rechte-Pakete.
Doch nicht jeder Fußballfan möchte sich ein Pay-TV- oder Streaming-Abonnement leisten, zumal die Kosten hierfür in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind - und noch weiter in die Höhe gehen, wie das Beispiel des Sky-Streamingdienstes WOW zeigt, dessen Sportpaket ab Mitte Februar teurer wird. Viele Zuschauer beschränken sich auf die mindestens neun Spiele, die pro Saison im Free-TV gezeigt werden, und auf die Zusammenfassungen, die im unverschlüsselten Fernsehen zu sehen sind.
Erste Adresse für Zusammenfassungen von den Bundesliga-Spielen am Samstagnachmittag ist seit Jahrzehnten die ARD-"Sportschau". Doch genau dieser Sendung könnte es - zumindest in der jetzigen Form - ab der Saison 2025/26 an den Kragen gehen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) sieht in der Ausschreibung derzeit nämlich zwei Optionen vor. Einmal bleibt es bei der aktuellen Variante, bei der die Zusammenfassungen im Zeitfenster von 18 bis 20.15 Uhr gesendet werden können. In der zweiten Variante dürfte der Free-TV-Veranstalter erst ab 19.15 Uhr und bis ebenfalls 20.15 Uhr auf Sendung gehen.
Free-TV-Sendezeit noch unklar
Geht es der Sportschau-Sendezeit an den Kragen?
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Welches der beiden Szenarien umgesetzt wird, will die DFL anhand der inhaltlichen Sendekonzepte sowie der wirtschaftlichen Rahmen der Gebote entscheiden. Das Magazin Digital Fernsehen berichtet, die ARD wolle sich zwar zu einer möglichen Verschiebung der Bundesliga-Highlight-Videos im Free-TV nicht öffentlich äußern. Es gelte aber als ausgeschlossen, dass sich der öffentlich-rechtliche Senderverbund für die Variante mit Übertragungsrechten ab 19.15 Uhr auch nur bewirbt.
Der Bericht zitiert zudem Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Sollte die spätere Uhrzeit den Zuschlag bekommen, hätte der Rechteerwerber zusätzlich die Möglichkeit, seine Highlight-Sendung ab Sendungsende über eine eigene Online-Mediathek zu verbreiten." Das ist bei der "Sportschau" derzeit nicht der Fall - zumindest nicht in Form der kompletten Sendung.
"Online first" heißt es hingegen schon jetzt beim ZDF-"Sportstudio", das im linearen Programm schon seit Jahren erst zu nachtschlafender Zeit ab 23 Uhr gesendet wird. In der ZDFmediathek kann die Sendung ab sofort jeweils schon ab 22.30 Uhr gestreamt werden - immerhin eine halbe Stunde früher als im linearen Programm. So rückt auch die jeweils erste Zusammenfassung des Bundesliga-Topspiels, das jeweils samstags um 18.30 Uhr angepfiffen wird, auf den etwas früheren Abend.
Die Sportschau hat vor wenigen Wochen ihr Audio-Streaming-Angebot für Apple CarPlay und Android Auto optimiert.