ARD-Hörfunkreform: Sportschau live bundesweit im Radio
Im Zuge der jüngsten ARD-Reform vertiefen die Info- und Kulturwellen der Öffentlich-Rechtlichen ihre Zusammenarbeit und starten neue Formate. Ab dem 20. April senden die Klassikwellen einen gemeinsamen Opernabend. Ab dem 29. April kooperieren die Infowellen mit einem gemeinsamen Abendprogramm. Ziel sei es laut ARD, durch mehr Arbeitsteilung in der ARD Ressourcen für die Entwicklung und den Ausbau digital nutzbarer Angebote vor allem für jüngere Zielgruppen freizumachen. Die regionale Vielfalt der Programmangebote zu Tageszeiten mit starker Radionutzung bleibe gewährleistet, die neuen gemeinsamen Info- und Kulturangebote im Hörfunk am Abend ergänzen die schon bestehenden Kooperationen der ARD Infonacht und des ARD Nachtkonzerts.
Gemeinsamer Abend der ARD-Infowellen - mit viel Sport
Sportschau live kommt als neues Format ins herkömmliche, lineare Radio
Foto: ARD
Jeden Tag von 20 bis 22 Uhr werden die Infowellen BR24, hr-iNFO, NDR Info, rbb24 Inforadio und SWR Aktuell ein gemeinsames Infoprogramm senden. Ab Herbst 2024 schließt sich auch MDR Aktuell an. Montags und donnerstags startet das neue Debattenformat "Mitreden! Deutschland diskutiert". Hörer können darin live über die Themen diskutieren, die das Land bewegen, und mit spannenden Experten ins Gespräch kommen. Dienstags und mittwochs hält der "ARD Infoabend" über die Entwicklungen des Tages auf dem Laufenden und überträgt Spiele der Champions League mit deutscher Beteiligung und des DFB-Pokals.
Freitags startet mit "Sportschau live - Der ARD-Sportabend" ebenfalls ein neues kooperiertes Format, das ausführlich von der Fußball-Bundesliga, der 2. Bundesliga sowie über nationalen und internationalen Spitzensport berichtet - live und hintergründig. Darüber hinaus gibt es weitere Kooperationsstrecken in Randzeiten wie den Infosamstag von BR24 und NDR Info, den teilweise auch rbb24 Inforadio übernimmt, oder das gemeinsame Programm von hr-iNFO und SWR Aktuell am Wochenende und an Feiertagen.
"ARD Oper": Ab 20. April gemeinsamer Opernabend der ARD Kulturwellen
Acht Medienhäuser schließen sich mit ihren Klassik- bzw. Kulturprogrammen ab dem 20. April 2024 einmal wöchentlich für "ARD Oper" zusammen. Beteiligt sind BR-KLASSIK, hr2-kultur, MDR KLASSIK, NDR Kultur, radio3 vom rbb, SR 2 KulturRadio und SWR Kultur. WDR 3 ist ebenfalls dabei, vorbehaltlich der Zustimmung des WDR-Rundfunkrats am 18. April.
Jeweils samstags ab 20.03 Uhr bis 23 Uhr senden sie ein gemeinsames Opernprogramm. Zum Auftakt wird mit der Oper "Elektra" von Richard Strauss eine von Publikum wie Kritikern gefeierte Produktion von den diesjährigen Osterfestspielen in Baden-Baden gesendet.
Der Schwerpunkt von "ARD Oper" wird auf der Sendung von Mitschnitten aus der reichen Opernlandschaft in Deutschland liegen. Einige der Opernproduktionen werden live übertragen. Auch Livesendungen aus bekannten internationalen Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York oder der Wiener Staatsoper stehen auf dem Programm.
Das Angebot für ein Opern-interessiertes Publikum wird komplettiert durch Informationen zu Inszenierungen, Produktions- und Kritikergespräche sowie Themen- und Gesprächsabende. Weitere Kooperationen bei den Kultur- und Klassikwellen sind ab Mitte September geplant, dann soll es zusätzlich zwei gemeinsame Konzertabende der Klassikwellen und noch weitere kooperierte Strecken der Pop-orientierten Kulturwellen geben.
Eine Einschätzung - von Michael Fuhr
Weniger ist manchmal mehr: Bisher gestaltete fast jede ARD-Kultur- und Info-Welle ein eigenes Programm am Abend. Mit den neuen, gemeinsamen Schienen ist das bald nicht mehr der Fall. Dafür bietet die ARD ab dem 20. April neue Formate, die wesentlich interessanter sind als das bisher Gesendete. Denn häufig bestehen die Abendschienen vor allem der Infowellen aktuell aus Sendungs-Wiederholungen oder Podcasts. Das künftige gemeinsame Programm garantiert nun auch ab 20 Uhr aktuelle Berichterstattung sowie interessante, neue Sendungen, die ein Publikum in ganz Deutschland ansprechen. Auch die Kulturwellen erleben einen Gewinn durch den gemeinsamen Opernabend und weitere, geplante, gemeinsame Formate.
Bei gleich drei ARD-Kulturradios gibt es zudem in diesem Monat Neustarts.