EDGE: Das steckt hinter der Technologie
EDGE steht für Enhanced Data Rates for GSM Evolution und wird dazu genutzt, herkömmliche GSM-/GPRS-Netze aufzuwerten und auf diese Weise höhere Datenübertragungsraten zu realisieren. Außerdem dient EDGE seit der UMTS-Abschaltung als Fallback. Anders als es bei UMTS der Fall war, ist für EDGE kein Aufbau neuer Netzwerke erforderlich gewesen, sondern meist nur ein Austausch einzelner Komponenten. Als Weiterentwicklung des üblichen GPRS-Standards, bei dem im Mittel 40 kBit/s erreicht werden, bietet EDGE die Möglichkeit, den Datendurchsatz im Downstream auf typischerweise 150 kBit/s bis 200 kBit/s zu erhöhen. Theoretisch kann EDGE Datenraten bis zu 473 kBit/s erreichen.
Eine Mobilfunk-Basisstation
Foto: teltarif.de
Zwar liegt EDGE damit weit unter den Leistungsdaten von LTE, 5G, DSL oder Glasfaser, doch wird so immerhin noch eine
Übertragungsrate erreicht, die in etwa dem Dreifachen eines ehemaligen ISDN-Kanals
entspricht. Zwischenzeitig war sogar von einer Weiterentwicklung namens Evolved EDGE die Rede, mit der theoretisch Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1,2 MBit/s erreicht werden können.
Wie EDGE realisiert wird, erfahren Sie auf unserer Ratgeberseite zur EDGE-Technik.
Die Pingzeiten bei EDGE liegen zwar mit 250 bis 450 ms je nach Endgerät und Netz niedriger als bei herkömmlichem GPRS, befinden sich jedoch noch weit über jenen von HSDPA mit deutlich unter 200 ms oder DSL mit unter 60 ms. Musik- oder Videostreams sind damit kaum ruckelfrei empfangbar. Hier muss man sich auf regelmäßige Aussetzer und Störungen gefasst machen. Zudem kann insbesondere auch das Laden von Websites mit vielen Elementen zur Qual werden.
Wo ist EDGE verfügbar?
Vorreiter beim Aufbau von EDGE war die Telekom, deren Netz überall EDGE-fähig ist. Vodafone und Telefonica (o2) haben ihren EDGE-Ausbau in der Vergangenheit ebenfalls forciert und decken weite Teile Deutschlands ab.
Wenn EDGE verfügbar ist, zeigen viele Endgeräte ein "E" anstelle des "G" für GPRS im Display an.
Meldungen zu EDGE
-
22.02.24RückblickVom A-Netz bis 5G: 100 Jahre mobiles TelefonierenMobiles Telefonieren ist im Prinzip 100 Jahre alt. teltarif.de-Autor und Branchen-Urgestein Henning Gajek gibt einen Überblick über die bewegte Geschichte. zur Meldung
-
12.02.24Zu langsamLahmes Handy-Netz: Minderungsrecht noch in diesem JahrDeutschlands Handynetze werden zwar besser, mancherorts sind trotzdem nur Schneckentempo-Übertragungen möglich - wenn überhaupt. Ein Rechtsanspruch soll den Frust etwas lindern. zur Meldung
-
06.02.23KonfigurationGewusst wie: APN für mobiles Internet im Handy einrichtenWer mit seinem Smartphone, Tablet oder mobilen Router über 5G, LTE oder EDGE surfen will, benötigt eventuell erst die Konfigurationsdaten der Netzbetreiber. Wir verraten Ihnen die APN-Daten und wie Sie diese richtig verwenden. zur Meldung
-
20.06.22GemessenIoT-Feinstaub-Test mit o2: Liegen wir über den Grenzwerten?Mit o2 haben wir zwei Monate lang Feinstaubwerte auf unserem Balkon gemessen und an ein Web-Portal übermittelt. Nach der Auswertung steht fest: So schlimm wie früher ist der Feinstaub nicht mehr - aber Grenzwerte werden noch überschritten. zur Meldung