Handy-Reparatur: Kein Grund zum Verzweifeln
Handy-Reparatur: Kein Grund zum Verzweifeln
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Die Liste aller möglichen Handy-Fehler ist wahrscheinlich noch nicht geschrieben, denn sie wäre unglaublich lang. In der teltarif.de-Redaktion kam es vor, dass ein Smartphone nach mehrfachen Scrollen auf dem Touchscreen begann, Klack-Geräusche mit dem Lautsprecher von sich zu geben. Auch sporadische Abstürze können auf ein defektes Handy hinweisen. Selber reparieren können Sie aber meist nichts: Nur selten lässt sich am Handy wirksam etwas ausrichten. Was Sie dann unternehmen können, zeigen wir auf dieser Seite.
Selbsthilfe: In manchen Fällen möglich
Handy-Reparatur: Kein Grund zum Verzweifeln
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Eine zu kurze Akku-Laufzeit können Sie meist ganz einfach beheben: Ein Austausch-Akku ist schnell gekauft und eingebaut - soweit Ihr Handy über einen austauschbaren verfügt. Viele moderne Smartphones haben aber einen fest eingebauten Akku, der kann dann nur von einer Service-Stelle getauscht werden. Bei vielen Smartphones ist die Rückseite aus Glas und dazu verklebt, dies erschwert den Austausch eines kaputten Akkus ungemein. Ärgerlich, denn das Handy muss meist zum Hersteller eingeschickt werden - und das dauert und ist zugleich nicht ganz günstig.
Was Sie noch tun können, wenn Ihr Handy in eine Pfütze oder in den Schnee gefallen ist, haben wir in unserem Ratgeber Smartphone im Winter zusammengestellt. Beachten Sie aber: Selbst wenn das Handy danach wieder funktionieren sollte, muss das nicht unbedingt von Dauer sein. Denn manche Schäden eines Wassereinbruchs tauchen erst später auf. Eine Reparatur ist auch dann unumgänglich, wobei solche Schäden sind üblicherweise nicht durch die Hersteller-Garantie abgedeckt.
Hilfe im Internet suchen
Schäden durch Stürze sind ein Fall für die Reparatur.
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Häufig hilft, im Internet nach dem Fehler zu suchen. Setzen Sie dafür eine möglichst prägnante aber knappe Suche ab, wie zum Beispiel "Handy stürzt nach Update ab". Suchen Sie aber nicht nach "Handy", sondern nach Ihrem eigenen Modell. In vielen Fällen gibt es in Foren oder auf Blogs bereits ähnliche Berichte. Vielleicht können Sie das Handy mit so gefundenen Hinweisen selbst reparieren oder bei
Software-Bugs zurücksetzen. Sie sollten aber sicherstellen, dass die geschilderten Fehleranzeichen mit Ihren eigenen Beobachtungen genau übereinstimmen. Wenn Sie in einer Community - wie dem teltarif.de-Forum - angemeldet sind, können Sie auch dort fragen. Häufig gibt es Foren-Nutzer, die Ihnen wertvolle Hinweise geben können. Ein Web-Angebot, das sich auf die Handy-Reparatur verschiedenster Geräte fokussiert, ist iFixit.com.
Software-Fehler: Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen
Manchmal kann es helfen, das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Das wird im Internet oft als "Wipe" bezeichnet. Dabei werden sämtliche Daten auf dem Telefon gelöscht. Erfahrungsgemäß nützt dieses Vorgehen dann, wenn Probleme auftauchen, die im Bereich der Software zu verorten sind: das Handy also immer langsamer reagiert oder sich manche Apps merkwürdig verhalten. Vorher sollten Sie aber versuchen, die App oder die ganze Firmware Ihres Gerätes zu aktualisieren. Bevor Sie diese Schritte in Erwägung ziehen, sichern Sie aber Ihre Daten, denn die können bei Firmware-Updates gelöscht werden. Ganz sicher sind sie weg und verloren, wenn Sie das Handy auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Reparatur-Werkstätten: Unabhängig und günstiger
Nicht nur Hersteller verfügen über Reparatur-Werkstätten. Es gibt auch unabhängige Werkstätten, die viele Handy-Reparatur-Schritte übernehmen und dabei deutlich günstiger arbeiten. Diese bieten ihre Dienste auch im Internet an - häufig auch gleich mit einer Kostenangabe. Die meisten Werkstätten arbeiten darüber hinaus sehr schnell, so dass die Ausfallzeit Ihres Handys gering ist.
Ihre Verbraucherrechte
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Die Preise variieren je nach Komplexität des Schadens. Der Austausch eines Touchscreens kann je nach Modell schon mal 200 Euro kosten. Bei den offiziellen Handy-Reparatur-Werkstätten der Hersteller können auch deutlich höhere Beträge zusammen kommen. Wichtig zu wissen: Nicht alle
Handys sind für eine Werkstatt gleich leicht zu reparieren.
Handy-Reparatur ohne Garantie: Überhaupt sinnvoll?
In vielen Fällen ist ein Defekt an einem Handy ein wirtschaftlicher Totalschaden: Die Handy-Reparatur kostet dann beinahe so viel wie ein Neukauf. Das lohnt sich aber nur selten. Daher sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, dann ist ein Neukauf wenigstens nur noch ein finanzielles Ärgernis. Speichern Sie deswegen wichtige Daten besser auf einer Speicherkarte als im integrierten Speicher des Handys und legen Sie diese Speicherkarte an einen sicheren Ort. Dann kommen sie im Schadensfall eher an die Daten. Sichern Sie Kontakte, Kalendereinträge und ähnliches regelmäßig auf einen Rechner. Alternativ können Sie auch die Cloud-Dienste der Systembetreiber und Handyhersteller nutzen, wenn Sie sich der Problematik des Datenschutzes bewusst sind. Das erleichtert die Wiederherstellung der Daten auf einem neuen Gerät oder nachdem das Gerät komplett gelöscht wurde.
Nicht immer lohnt sich die Reparatur eines kaputten Handys.
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Wer sich für eine Reparatur entscheidet, muss auf jeden Fall beachten,
dass die Daten auf dem Handy danach ziemlich sicher gelöscht werden. Werkstätten löschen
die Daten in aller Regel. Zudem sollte man sein Handy mit persönlichen Daten auch nicht in fremde
Hände geben. Hier kommt dann ebenfalls das Backup zum Tragen.
Garantie und Gewährleistung
Wenn Ihr Handy noch vergleichsweise neu ist, können für Sie auch die Garantie bzw. die Gewährleistung des Gerätes relevant sein. Was Sie hier beachten müssen, haben wir in einem Ratgeber dazu zusammengestellt.
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