Statt Huawei: Dieser 5G-Netzausrüster ist jetzt "führend"
Die Netzwerkausrüster nehmen auf dem Mobile World Congress traditionell einen großen Raum ein. In Halle 1 ist das Huawei, in Halle 2 ist das Ericsson.
Es gibt zur Messe eine nicht so schöne Nachricht und eine gute. Die schlechtere, der Chief Compliance Officer von Ericsson (ein Jurist, der sich um die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und mit der Verhinderung von Betrug und Bestechung zu kümmern hat), hat seinen Posten aufgegeben. Offenbar hängt das mit der unübersichtlichen Lage im Irak zusammen, wo Ericsson beim Netz-(Wieder-)Aufbau und Ausbau beteiligt ist.
Gartner sieht Ericsson als "führend".
Die gute Nachricht: Die Analysten von Gartner stufen Ericsson im "Magic Quadrant 5G-Netzinfrastruktur für Mobilfunknetzbetreiber" im Jahr 2023 als "führend" ein. Ericsson kommt wie seinem Mitbewerber zu Gute, dass immer mehr Netzbetreiber auf Druck der Politik sich vom langjährigen Lieferanten Huawei abkehren (müssen) und sich auf dem Markt umschauen.
Um einen Marktüberblick zum Thema 5G-Infrastruktur zu erhalten, prüfen und bewerten Experten von Gartner die 5G-Netzausrüster für Mobilfunknetzbetreiber, abgekürzt "CSP".
Ihr Schwerpunkt ist die "Vollständigkeit der Vision und die Umsetzungsfähigkeit". In der aktuell im Februar 2023 veröffentlichten Studie erhielt Ericsson die höchste Position für die Umsetzungsfähigkeit (Ability to Execute). Auch ABI Research sieht Ericsson auf dem ersten Platz.
50 Prozent des 5G-Verkehrs läuft über Ericsson
Rund 50 Prozent des weltweiten 5G-Verkehrs außerhalb Chinas läuft über Ericsson-Netze. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung in den letzten vier Jahren haben dazu geführt, dass Ericsson seinen Marktanteil außerhalb Chinas von rund 33 Prozent im Jahr 2017 auf 39 Prozent im Jahr 2022 steigern konnte.
Derzeit sind weltweit 235 5G-Netze im kommerziellen Betrieb. Ericsson ist in 143 5G-Netzen davon zu finden. Durch Einführung der Cloud-Native- und Dual-Mode-Technologie wurden die Netzkerne (Core) weiter entwickelt, weil sehr viele Netze hier nur hochzuverlässige Komponenten haben möchten.
Fredrik Jejdling, Netzwerkchef Ericsson fühlt sich bestätigt.
Foto: Ericsson AB / info@hanneslarsen.se
Fredrik Jejdling, Netzwerkchef Ericsson, fühlt sich bestätigt. Investitionen in Technologie für Leistungs- und Kostenführerschaft zeigen Wirkung und lohnen sich.
Zahlreiche Neuvorstellungen
So bestärkt, entwickelt Ericsson sein "End-to-End-5G-Angebot" kontinuierlich weiter. Wer sein Netz konfigurieren möchte, braucht ein 5G-RAN mit einem energieeffizienten Ericsson Radio System, Cloud RAN, Ericsson Silicon, 5G Core, Orchestration und 5G Transport sowie professionelle Dienstleistungen drumherum, die z. B. Aufbau, Betrieb und Wartung umfassen können.
Techniker und Einkäufer fragen nach Softwarelösungen wie Ericsson Spectrum Sharing, 5G Carrier Aggregation und Uplink Booster, um die Abdeckung, den Nutzerdurchsatz und die spektrale Effizienz deutlich zu verbessern.
Der Netzwerkausrüster Ericsson wird von Gartner besonders hoch bewertet.
Foto: Picture Alliance/dpa
Auf dem MWC stellte Ericsson neue Makro- und Transportlösungen vor, welche den Energieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen senken und gleichzeitig die Netzkapazität erhöhen, sowie drei Ergänzungen des Ericsson Radio Dot Systems, die die 5G-Abdeckung, -Kapazität und -Fähigkeiten in jeder Innenumgebung verbessern.