o2-Studie: Sind die Handynetze besser als ihr Ruf?
Seit mehreren Jahren bieten alle deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber neben GSM und LTE die 5G-Technologie an. Vom UMTS-Netz haben sich die Provider indes getrennt. Doch wie steht der ganz normale Verbraucher zur neuen Netztechnik? Das wollte Telefónica herausfinden. Der Netzbetreiber hat daher das Civey-Institut mit einer Marktstudie beauftragt. Diese wurde im Zeitraum vom 21. bis 23. Februar durchgeführt und anlässlich des Mobile World Congresses (MWC) veröffentlicht.
Knapp 60 Prozent der 5000 Befragten erklärten den Angaben zufolge, dass das 5G-Netz für die Digitalisierung in Deutschland wichtig ist. Je etwa 20 Prozent waren unentschieden oder der Ansicht, der aktuelle Mobilfunkstandard sei unwichtig. Knapp 49 Prozent der befragten Konsumenten legen beim Smartphone-Kauf Wert darauf, dass das neue Gerät 5G unterstützt. Allerdings antworteten 32 Prozent der Befragten, dass ihnen 5G nicht wichtig ist. Knapp 20 Prozent sind unentschieden.
Telefónica-Studie zu 5G
Foto: Telefónica
Nicht nur die 32 Prozent der Befragten, denen ein 5G-Handy nicht wichtig ist, sprechen eine deutliche Sprache. Sogar rund 45 Prozent hatten 5G noch nicht genutzt oder konnten im neuen Netzstandard keine Vorteile seien. 34 Prozent sahen Verbesserungen beim Laden von Dateien, gut 26 Prozent beim Streaming, etwa 24 Prozent nannten das Surfen im Internet, gefolgt von der Navigation mit 21 Prozent.
Wenig Kritik am Netzausbau
In der Studie ging es auch generell um die Qualität der Mobilfunknetze. Unabhängig vom genutzten Provider und Netz erklärten gut 43 Prozent der Befragten, sie hätten nur wenige Empfangslücken. Knapp 35 Prozent waren mit der Internet-Nutzung auch an belebten Orten zufrieden. Gut ein Viertel sagten, Anwendungen würden flüssig laufen. Dem gegenüber stehen gut 22 Prozent der Umfrage-Teilnehmer, die nach eigenen Angaben "generell eher schlechtes Internet" haben.
Markus Haas, CEO von o2 Telefónica, kommentierte im Rahmen einer Medienveranstaltung in Barcelona die Umfrage-Ergebnisse: "Die Bedeutung von 5G für Menschen und Wirtschaft ist verstanden. Die Nutzerinnen und Nutzer sehen die Vorteile des neuen Mobilfunkstandards vor allem bei Anwendungen, die hohes Datenvolumen erfordern - wie bei Downloads und Videostreaming. Mit unserem schnellen Netzausbau, unseren Tarifen und digitalen Angeboten haben wir 5G massenmarkttauglich gemacht. Wir verfügen über beste Voraussetzungen, dass 2024 das Jahr für den Durchbruch des neuen, superschnellen Mobilfunkstandards in Deutschland wird."
Die Ergebnisse seien ein Ansporn, weiter ins Netz zu investieren. Gleichzeitig appellierte Haas an die Politik, für Planungssicherheit zu sorgen: "Dazu zählen Frequenzverlängerungen für ein leistungsfähiges und flächendeckendes Netz sowie Genehmigungsfiktionen für die schnellere Errichtung neuer Standorte." Zudem sei das Bewusstsein, welches Potenzial 5G biete, noch nicht ausgeprägt. Haas: "Hier müssen wir als Branche noch besser erklären, welche konkreten Vorteile 5G mit sich bringt."
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, wie der aktuelle Stand beim 5G-Netzausbau von Telefónica ist.