Newsletter 25/98

31.12.1998
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 31.12.1998 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Die Deutsche Telekom will weiter senken - bis auf 6 Pfennig pro Minute abends!
  2. Drillisch kündigt 10 Pfennig pro Minute zur Hauptzeit an!
  3. Mox: Günstige Ferngespräche (15,9 Pfennig/Min) zur Geschäftszeit.
  4. Viatel will 16 bzw. 9 Pfennig für Ferngespräche.
  5. Newtel trennt künftig zwischen ISDN- und Analogtarif.
  6. Talkline bleibt teurer als die Deutsche Telekom.
  7. Mobilcom bietet nach Registrierung kurze Gespräche umsonst.
  8. Die ersten 5 Sekunden sind bei Telebridge künftig kostenlos.
  9. Gnanam: Sehr günstige Telefonkarte.
  10. Senkungen bei ACC, KDD-Conos, Netcologne, Telepassport, Tesion und Westcom.
  11. Korrektur: Die neuen TelDaFax-Preise gelten erst ab 4. Januar.
  12. Nachtrag: Bei Arcor erhöhen sich die Preise in der Region 50.
  13. Günstig telefonieren in den nächsten Tagen.
  1. Die letzte Preissenkung der Deutschen Telekom ist noch gar nicht in Kraft getreten, da kündigt Chef Ron Sommer bereits weitere Spartarife an. Für Privatkunden soll es künftig die Möglichkeit geben, ab 22 Uhr abends für 6 Pfennig die Minute zu telefonieren. Bisher war dieses nur zwischen 2 und 5 Uhr früh möglich - wenn die allermeisten Bundesbürger schlafen. Gegen Zahlung einer Extra-Grundgebühr wird man den Beginn der Billigzeit sogar noch weiter vorverlegen können. Allerdings sind diese Pläne bis jetzt noch nicht einmal Telekom-intern genehmigt, geschweige denn von der Regulierungsbehörde.

    Damit will die Telekom ihren Privatkunden Ferngespräche zur Nebenzeit zum selben Preis anbieten wie ihren Konkurrenten zur Hauptzeit: Letztere bezahlen nämlich aufgrund des festgelegten Interconnect-Tarifs zwischen 9 und 21 Uhr 5,96 Pfennig pro Minute (inklusive MwSt.) für ein Ferngespräch, welches diese über Telekom-Leitungen laufen lassen. Dieser Tarif wurde oft kritisiert - ermöglichte er doch z.B. Anfang 1998 Mobilcom, einfach zwei Ferngespräche bei der Telekom einzukaufen und diese dann auf der einzigen vorhandenen Mobilcom-Telefonvermittlung in Hamburg aneinanderzuhängen. Mobilcom bezahlte damit 12 Pfennig an die Deutsche Telekom - rechnete aber 19 Pfennig ab. Ein 01019-Gespräch von München nach Stuttgart wurde dazu in die zwei Hälften München->Hamburg und Hamburg->Stuttgart aufgespalten. Inzwischen unterhält Mobilcom jedoch ein deutlich umfangreicheres Netz.

    Es sollte also in nächster Zeit weiter über den Interconnect-Tarif diskutiert werden - aber nicht über eine Erhöhung, sondern über eine Senkung, spätestens im Jahr 2000! Übrigens: Die oft zitierten "durchschnittlich 2,7 Pfennig pro Minute" gelten nur dann, wenn der Konkurrent der Telekom über ein gut ausgebautes eigenes Netz verfügt, und folglich überwiegend günstige Ortsgespräche statt teuren Ferngesprächen bei der Telekom einkaufen muß, um die letzten Meilen bis zum eigenen Netzknoten zu überbrücken! Vielleicht sollten die Alternativ-Carrier im eigenen Interesse per Rundschreiben an alle Redaktionen hier auf eine genauere Darstellung der Tatsachen drängen.

  2. Daß 1999 heiß wird, zeigt auch die Ankündigung von Drillisch: Ab dem II. Quartal 1999 sollen die Drillisch-Kunden die Möglichkeit haben, für 10 bzw. 14 Pfennig pro Minute zur Hauptzeit zu telefonieren! Zur Nebenzeit werden sogar nur 7 Pfennig genannt. Allerdings gelten die 10 Pfennig nur für Personen, die in den wichtigsten Großstädten bzw. deren City-Zone wohnen. Alle anderen zahlen 14 Pfennig zur Hauptzeit - Tribut an das noch nicht vollständig ausgebaute Netz. Kundenfreundlicher wäre es, stattdessen eine Mischkalkulation durchzuführen und einen Mittelwert als Preis festzusetzen. Damit werden aber die sensationellen 10 Pfennig pro Minute aber nicht erreicht. Drillisch war bereits 1998 im Festnetz aktiv, allerdings hauptsächlich als Wiederverkäufer für andere Unternehmen.

  3. Keine Zukunftsmusik sind die 15,9 Pfennig pro Minute, die Mox Telecom für Ferngespräche ab 1. Januar 1999 angekündigt hat. Und anders als viele andere günstige Angebote rechnet Mox weiterhin sekundengenau ab. Das Netz zeigt nur sehr wenige oder gar keine Überlastungserscheinungen. Einziger Nachteil: Eine kurze Anmeldung ist erforderlich. Diese kann aber ohne Formalien auch über das Internet erfolgen, ein entsprechender Link steht auf der Mox-Seite auf http://www.teltarif.de/. Es gibt keinen Mindestumsatz und keinen Grundpreis.

  4. Der Anbieter Viatel 01079 berechnet schon seit Heiligabend nur noch 16 Pfennig pro Minute für Ferngespräche zur Hauptzeit (Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr) bzw. 9 Pfennig sonst. Die USA-Tarife werden künftig auf 30 bzw. 24 Pfennig pro Minute gesenkt. Anders als die meisten anderen Firmen rechnet Viatel an Feiertagen wie an dem Wochentag ab, auf den der Feiertag fällt. Das Problem: Viatel ist oft extrem überlastet.

    Zur Zeit errichtet Viatel ein europaweites Netz namens Circe, das allein 2300 Kilometer Glasfaser in Deutschland umfassen wird. Sobald dieses Netz fertig ist, gehört die Netzüberlastung sicherlich der Vergangenheit an.

  5. Newtel ist nicht wegen seiner neuen Inlandstarife interessant, sondern wegen einer weiteren Regel: Newtel ist der erste der neuen Anbieter, der künftig zwischen ISDN- und Analogtarif trennen wird! ISDN-Anschlussinhaber zahlen künftig 19,7 Pfennig pro Minute, Analoganschlussinhaber 24,4 Pfennig.

  6. Talkline 01050 kündigt ebenfalls eine Preissenkung zum 1. Januar 1999 an - bleibt aber über den neuen Tarifen der Telekom: 29 Pfennig zur Hauptzeit und 19 Pfennig zur Nebenzeit. Nur zwischen 21 und 9 Uhr bietet Talkline weiterhin den günstigen 9-Pfennig-Tarif. Anscheinend dient dieser als Lockvogel - in der Hoffnung, dass die Kunden auch tagsüber 01050 wählen.

  7. Mobilcom 01019 hat ganz groß angekündigt, ab 1. Januar 1999 kostenlose Gespräche anzubieten - und ganz klein dazugeschrieben, dass man sich erstmal anmelden muss. Hat man seine Kontaktdaten in das Internet-Formular eingetragen, darf man künftig zwischen 19 und 24 Uhr Gespräche bis zu einer Minute kostenlos führen. Aber Achtung: Bei mehr als 60 Sekunden Gesprächsdauer schlägt der volle Mobilcom-Tarife zu - mit 19 Pfennig pro Minute im Minutentakt mittlerweile definitiv nicht mehr günstig!

  8. Wirklich umsonst gibt es künftig hingegen die ersten 5 Sekunden bei Telebridge. Danach wird in Minuten weitergetaktet. Die Preise: 22 Pfennig pro Minute bzw. 11 Pfennig zur Nebenzeit, letzteres nur bei Pre-Selection. Gespräche in der Region 50 kosten bei Pre-Selection künftig nicht viel mehr als Ortsgespräche bei der Deutschen Telekom: 9 Pfennig tagsüber und 5 Pfennig abends. Wer also 25 bis 50 km von einer Großstadt entfernt wohnt und dort mit vielen Menschen telefoniert, sollte über Telebridge-Pre-Selection nachdenken.

  9. Gnanam bietet sehr günstige vorausbezahlte Telefonkarten. Gespräche innerhalb Deutschlands kosten 18 Pfennig pro Minute, Großbritannien oder die USA sind für 25 Pfennig im Programm. Gnanam berechnet bis 31.3.1999 keinen Mobilfunk-Zuschlag für die 0800-Nummer, so dass man für 18 Pfennig pro Minute auch Handy->Festnetz telefonieren kann. Die andere Richtung kostet 43 Pfennig pro Minute. Wenn man statt den 30-Mark-Karten die 50-Mark-Karten kauft, sinken die Preise sogar nochmals leicht. Es gilt der Minutentakt.

    Die Preise sind zwar knapp, aber wahrscheinlich noch korrekt kalkuliert. Mehrere Karten, die das teltarif-Team erwarb, funktionierten einwandfrei. Die Einwahlnummer ist aber des öfteren erst nach mehreren Versuchen zu erreichen - ein schlechtes Zeichen, da Gnanam durch Steuerung des Kartenverkaufs die verfügbare Kapazität kontrollieren können sollte. Gnanam ist nach eigenen Angaben eine indische Firma, die Stimme der Ansage auf dem Einwahlswitch wirkt asiatisch.

  10. Weitere Tarifsenkungen gab es bei ACC, Netcologne, Telepassport, Tesion und Westcom. ACC berechnet künftig 18 bzw. 9 Pfennig pro Minute. Der bisher sekundengenaue Tarife wird auf den 30-Sekunden-Takt umgestellt. Beim Takttarif dauert hingegen eine Einheit genauso lang, wie von der Deutschen Telekom gewohnt, nur dass diese statt 12 nur 9 Pfennig kostet. Die Ersparnis: 25%, außer Citygespräche, die gleich teuer bleiben.

    Tesion 01023 berechnet ab 1. Februar 16 bzw. 9 Pfennig pro Minute für Gespräche innerhalb Baden-Württembergs. Ferngespräche sind mit 22 bzw. 11 Pfennig pro Minute künftig nur minimal günstiger als bei der Deutschen Telekom. Für Call-by-Call-Kunden entfällt die günstige Nahzone, es wird immer mindestens der Baden-Württemberg-Tarif abgerechnet. Der Tarif "Call by Call mit Anmeldung", durch den man sich bisher die 6 Pfennig Verbindungsentgelt pro Gespräch sparen konnte, entfällt ebenfalls. Tip: Wer sich noch vor dem 1.2.99 für "Call by Call mit Anmeldung" registrieren lässt, zahlt auch künftig kein Verbindungsentgelt.

    Netcologne senkt den Ferntarif auf 19 bzw. 9 Pfennig pro Minute und bleibt sekundengenau. Westcom berechnet künftig 20 bzw. 10 Pfennig pro Minute. Die bisher getrennten Privat- und Business-Tarife werden dazu zusammengelegt. Der Mindestumsatz entfällt, die sekundengenaue Abrechnung bleibt. Kunden, die im Privat-17-Tarif (17 Pfennig pro Minute rund um die Uhr) angemeldet sind, können diesen auf Wunsch behalten, neu angeboten wird dieser aber nicht mehr.

    Telepassport hatte ursprünglich angekündigt, bei Call by Call auf den Minutentakt umzustellen. Diese Entscheidung wurde aber nur einen Tag nach der Verkündung wieder gekippt - zum Vorteil der Kunden. Der künftige Tarif: 18 Pfennig zur Hauptzeit, 12 Pfennig zur Nebenzeit.

  11. Im letzten Newsletter war angekündigt worden, daß die neuen Preise von TelDaFax 01030 (17 Pfennig zur Hauptzeit, 9 Pfennig sonst) ab 1. Januar 1999 gelten. Das stimmt nicht ganz - der Einführungstermin ist erst der 4. Januar. Vom 1. bis 3. Januar gilt noch das Weihnachtsangebot mit ganztags 14 Pfennig pro Minute.

  12. Im letzten Newsletter standen auch die neuen Preise von Arcor 01070. Hier war zwar kein Fehler dabei - aber die Information, daß die Region 50 wegfällt, war doch etwas kurz gekommen. In 1998 war Arcor mit Tarifen von 15, 11 bzw. 7.5 Pfennig pro Minute einer der günstigsten Region-50-Anbieter. In 1999 wird stattdessen der Ferntarif abgerechnet, der mit 18 bzw. 10 Pfennig teilweise deutlich höher liegt.

  13. Vom 1. bis 3. Januar empfehlen sich für innerdeutsche Ferngespräche die neuen Angebote von Viatel 01079 (9 Pfennig pro Minute, sekundengenau ab der 30. Sekunde) oder die von Viag Interkom 01090 bzw. Arcor 01070 (jeweils 10 Pfennig pro Minute, minutengenau).

    Ab dem 4. Januar ist zur Nebenzeit TelDaFax 01030 (9 Pfennig pro Minute, sekundengenau) am günstigsten. Zur Hauptzeit kann man über Mox (15,9 Pfennig pro Minute, sekundengenau, Anmeldung) telefonieren. Weitere Alternativen sind Viatel 01079 (16 Pfennig pro Minute, sekundengenau ab der 30. Sekunde) oder TelDaFax 01030 (17 Pfennig pro Minute, sekundengenau).

Weitere Informationen zu allen hier genannten Telefonfirmen, wie zum Beispiel die Internet-Adresse, Hotline-Nummer oder eine Tarifübersicht, finden Sie auf http://www.teltarif.de/ .

Ich wünsche Ihnen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr. Hier in Berlin gibt es zwar keinen Schnee - dafür krachen die Sylvesterraketen hier bereits Stunden, bevor das alte Jahr zu Ende ist!


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