Digital Markets Act: iMessage & Bing ohne strenge Auflagen
Keine strengen DMA-Auflagen für iMessage und Bing
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Anfang März tritt der Digital Markets Act (DMA) in den Staaten der Europäischen Union in Kraft. Prominente Beispiele für Angebote, die künftig aufgrund ihrer Marktmacht strengeren Auflagen unterliegen, sind der AppStore des iPhone, Apple Pay, aber auch WhatsApp, das die Interoperabilität mit anderen Messengern herstellen muss.
Es gibt aber auch Dienste und Angebote von Apple, bei denen der Digital Markets Act nicht greift. Dazu gehört beispielsweise das iPad, das demnach - anders als das iPhone - keine alternativen Appstores und auch keine Internet-Browser mit eigener Engine bekommen wird. Jetzt steht fest, dass Apple auch iMessage nicht öffnen muss. Das entschied die EU-Kommission nach mehrmonatiger Prüfung.
Auch drei Dienste von Microsoft sollen zunächst nicht unter die strengen Regeln für sogenannte Gatekeeper fallen: Die Suchmaschine Bing, der Internet-Browser Edge und der Werbedienst Microsoft Advertising. Man werde die Entwicklungen auf dem Markt in Bezug auf diese Dienste jedoch weiter beobachten, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit.
Meta mit zwei Diensten vom DMA betroffen
Keine strengen DMA-Auflagen für iMessage und Bing
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Die Facebook-Muttergesellschaft Meta ist indes gleich zweimal von der schärferen Regulierung betroffen: neben WhatsApp auch beim Facebook-Messenger. Dabei gilt das Interoperabilitätsgebot zunächst nur für Einzel-Dialoge. Für Gruppenchats soll die Vorgabe erst im Laufe der kommenden Jahre eingeführt werden. Bei Verstößen gegen die Auflagen drohen hohe Geldstrafen, in Ausnahmefällen sogar die Aufspaltung.
Die Vorgabe zur Öffnung der Messaging-Angebote war in den vergangenen Jahren umstritten. Die meisten Dienste arbeiten mit sogenannter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt, dass Nachrichten und verschickte Dateien nur auf Geräten der beteiligten Nutzer im Klartext angezeigt werden - aber nicht für den Anbieter lesbar sind. Die Dienste warnten zum Teil, dass eine Öffnung Schutzmechanismen aushebeln könne.
Apple macht zudem iMessage grundsätzlich nur auf Geräten des Konzerns verfügbar - und argumentiert dabei unter anderem auch mit dem Datenschutz. Per iMessage verschickte Nachrichten haben in der App blaue Sprechblasen. Alles, was von außerhalb kommt, ist grün - und kann zum Beispiel nicht Teil von Gruppen-Chats sein. Vor allem in den USA mit der noch höheren Verbreitung von iPhones als in Europa wird das von Apples Android-Konkurrenz als Wettbewerbsfaktor gesehen.
Beeper musste wieder aufgeben
In den USA unterband der iPhone-Konzern jüngst Versuche der Firma Beeper, über Umwege Nachrichten von Smartphones mit dem Google-System Android in iMessage zu schicken. Apple kündigte zugleich an, in seiner Messaging-App künftig auch den SMS-Nachfolgestandard RCS zu unterstützen - auch wenn die damit verschickten Nachrichten weiterhin grün bleiben dürften.
Der DMA soll die Marktmacht der Internetriesen einschränken, für fairen Wettbewerb sorgen und Verbrauchern mehr Wahlfreiheit bei Online-Angeboten verschaffen. Unternehmen fallen unter den DMA, wenn sie einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro haben. Zudem müssen sie einen sogenannten zentralen Plattformdienst mit mindestens 45 Millionen aktiven Nutzern in der EU und 10.000 aktiven gewerblichen Nutzern monatlich betreiben.
Dass der DMA für die Nutzer auch mit Verschlechterungen verbunden sein kann, zeigt sich in den aktuellen Beta-Versionen von iOS 17.4. Web-Apps sind für iPhone-Besitzer in Europa nach Installation dieser Firmware nur noch stark eingeschränkt nutzbar. In einer weiteren Meldung erfahren Sie, welchen technischen Hintergrund diese Einschränkung für iPhone-Besitzer haben dürfte.