Quartalszahlen

Darum ist Amazon derzeit besonders erfolgreich

Amazon vermeldet für das vergan­gene Quartal ein deut­liches Umsatz­plus.
Von dpa /

Neue Zahlen von Amazon Neue Zahlen von Amazon
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Das Handels­geschäft und Cloud-Dienste haben Amazon im vergan­genen Quartal ein kräf­tiges Umsatz­plus beschert. Die Erlöse stiegen im Jahres­ver­gleich um 13 Prozent auf 143,3 Milli­arden Dollar (134,3 Milli­arden Euro), wie der welt­größte Online-Händler nach US-Börsen­schluss am Dienstag mitteilte. Amazon über­traf damit die Erwar­tungen der Analysten.

In der Cloud-Sparte AWS stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 25 Milli­arden Dollar. Amazon profi­tiere in dem Geschäft auch vom verstärkten Bedarf an Rechen­leis­tung für Anwen­dungen mit Künst­licher Intel­ligenz, sagte Konzern­chef Andy Jassy in einer Tele­fon­kon­ferenz mit Analysten.

AWS setze darauf, dass Kunden auf Dienste des Konzerns nicht nur zum Trai­ning von KI-Anwen­dungen, sondern auch für das Erzeugen neuer Inhalte verwenden werden, betonte er. Und das sei poten­ziell das größere Geschäft, da KI nur von Zeit zu Zeit neu ange­lernt werden müsse - aber immer mehr fürs Gene­rieren einge­setzt werde.

Auch Micro­soft und Google profi­tieren vom KI-Boom

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Auch Micro­soft und Google profi­tieren in ihren Cloud-Sparten vom KI-Boom. Micro­soft stieß zudem durch einen Pakt mit der ChatGPT-Entwick­ler­firma OpenAI früh­zeitig selbst in das KI-Geschäft vor und inte­griert die Tech­nologie hinter dem Chatbot in seine Produkte. Amazon ist auf Aufhol­jagd bei der gene­rativen KI und stieg dafür unter anderem beim OpenAI-Konkur­renten Anthropic ein. Zugleich werde der Konzern Milli­arden in den Ausbau der Cloud-Infra­struktur für KI-Anwen­dungen inves­tieren, sagte Finanz­chef Brian Olsavsky. Vor dem KI-Rücken­wind hatte sich das Wachstum in Amazons Cloud-Sparte abge­schwächt.

Die Amazon-Aktie legte im nach­börs­lichen Handel zeit­weise um mehr als drei Prozent zu, dann flaute das Plus aber auf 1,26 Prozent ab. Amazon sagte für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 144 und 149 Milli­arden Dollar vorher. Das liegt unter der Prognose der Analysten, die im Schnitt mit rund 150 Milli­arden Dollar gerechnet hatten.

Umsatz­plus von zehn Prozent

In Nord­ame­rika wuchsen die Erlöse von Amazon um zwölf Prozent auf 86,3 Milli­arden Dollar, während der inter­natio­nale Umsatz um zehn Prozent auf knapp 32 Milli­arden Dollar zulegte. Die Anzei­gen­erlöse legten um 24 Prozent auf fast zwölf Milli­arden Dollar zu, nachdem Amazon in seinem Video­strea­ming-Dienst einen Tarif mit Werbung einführte.

Der Konzern­gewinn stieg unterm Strich auf 10,4 Milli­arden Dollar von 3,2 Milli­arden Dollar im Vorjah­res­quartal. AWS trug dazu einen opera­tiven Gewinn von 9,4 Milli­arden Dollar bei - ein Jahr zuvor waren es 5,1 Milli­arden Dollar gewesen.

Erst vor wenigen Wochen machte sich Amazon unbe­liebt, in dem das Unter­nehmen die Rück­gabe­frist für viele Produkten dras­tisch verkürzt hatte.

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